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Umbau

Abbruch Viel Steine gab's und wenig Brot

Beton- und Maurerarbeiten Da steckt viel Eigenleistung drin

Fassade und Wärmeschutz damit die Energiekosten niedrig gehalten werden

Dachdeckung damit es nicht mehr reinregnet

Türmchen Ein Kleinod putzt sich raus

Installationen modernste Haustechnik im alten Gemäuer

Innenausbau Büroräume vom Feinsten

Außenanlagen auch für Autos ist gesorgt

Von Anfang an hatte ich geplant, den Wasserturm so umzubauen, dass eine Nutzung für mein Ingenieurbüro und später eventuell als meine Wohnung möglich sein sollte. Für die Umnutzung zum Büro- oder Wohngebäude musste deswegen zuerst der Bebauungsplan geändert werden. Parallel dazu wurden die Um- und Ausbaupläne erstellt und mit den zuständigen Behörden abgeklärt. Die anfänglichen Widerstände gegen das Vorhaben konnten nach Abstrichen in der Planung sowie verschiedenen Kompromisslösungen in guter Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und dem Bayerischen Amt für Denkmalpflege beseitigt werden. Bei der ganzen Planung wurde sehr darauf geachtet, das ursprüngliche Erscheinungsbild des Wasserturmes zu erhalten. Nur nach Westen bei der Ansicht zur Stadt hin, die ohnehin nur von wenigen Punkten in der Stadt aus einsehbar ist, durften in den oberen Stockwerken große Fenster eingebaut werden.

Die vorhandenen Treppen, die nur vom Erdgeschoß bis ins 3. Obergeschoß führten, wurden soweit wie möglich erhalten und mussten nur jeweils im unteren Teil abgebaut und von einer 1/4-Wendelung in eine 1/2-Wendelung abgeändert werden. Das Treppengeländer wurde ebenfalls an allen möglichen Stellen erhalten und das neue Geländer wurde in den Abmessungen und der Form dem vorhandenen angepasst.

Vom 3. Obergeschoß bis ins Dachgeschoß gab es im ursprünglichen Zustand nur eine ca. 11m hohe Steigleiter mit zentralem Durchstieg durch die Wasserbehälter. Ein Teil der Steigleiter und die Bodenöffnung dieses Durchstiegs wurden im ursprünglichen Zustand erhalten und mit einer begehbaren Glasplatte abgedeckt, so dass von beiden Etagen der Durchstieg erkenn- und erklärbar ist. Vom Erdgeschoß bis zum Dachgeschoß wurden die Durchbrüche für den Aufzug erstellt und als erste Baumaßnahme der Aufzugschacht betoniert, der eine lichte Höhe von Unter- bis Überfahrt von über 25m aufweist.
Der Aufzugschacht dient jetzt gleichzeitig als zusätzliche Aussteifung und Auflager für die erforderlichen Unterzüge der neuen Decken in den oberen Stockwerken. Um die oberen Stockwerke überhaupt begehbar zu machen, mussten außerdem vom 3. Obergeschoß bis ins Dachgeschoß ebenfalls Durchbrüche durchgeführt und Treppen errichtet werden, die bis dahin nicht vorhanden waren.

Für die Nutzung im Bereich der Wasserbehälter mussten die Wassertanks, die aus 110 to Stahlbeton bestanden, mühsam abgestemmt und beseitigt werden, wobei der für den Turm so typische Durchstieg durch die Wasserbehälter erhalten blieb. Ein Original Wandstück der Behälterwand mit einer Originalrohrleitung wurde in diesem Bereich ebenfalls belassen. Für den Einbau der neuen Decken im Bereich des ehemaligen Wasserbehälters und der großen Fenster an der Westfassade mussten Stützen aus Stahlbeton und Unterzüge so eingezogen werden, dass die vertikale Lastableitung wieder auf die Grundmauern des Turmschaftes geführt wurden um ein stabiles statisches System zu erhalten. Erst danach war es möglich, die Außenmauern für die Befensterung auf der Westseite zu öffnen und die Glaselemente, die in der Größe der ursprünglichen Nischeneinfassung entsprechen, einzubauen.

Um den Wasserturm auch energetisch zu sanieren wurde ein Vollwärmeschutz über die gesamten Außenmauern angebracht, wobei sämtliche Vorsprünge, Nischen, Rundungen und Lisenen wie in der ursprünglichen Form übernommen wurden. In den Originalplänen war außerdem ein Balkon im 2.OG enthalten, der aber erst während der Umnutzung realisiert wurde. Hier habe ich eine filigrane Konstruktion aus Stahl mit einem Gitterrost gewählt, die bei Sonnenlicht oftmals ein interessantes Schattenbild an die Turmwand wirft.

Das aus Eisenbeton errichtete Zeltdach wurde innenseitig, bis zu einem neuen Zwischenboden mit Zugtreppe, nur ausgebessert und neu gestrichen aber ansonsten wie die Laterne die über eine neue Zugtreppe erreichbar ist, im Originalzustand erhalten. Außenseitig wurde auf das Zeltdach eine Dampfsperre und eine Wärmedämmung aufgebracht und das Dach mit Biberschwanzdachplatten gedeckt, so dass auch hier das ursprüngliche Erscheinungsbild erhalten blieb.

Da der Wasserturm bis zur Sanierung eigentlich nicht erschlossen war (sogar eine Wasserleitung fehlte!), mussten zusätzlich die Sparten Strom, Gas, Wasser und Abwasser herangeführt werden. Der Vollständigkeit halber seien noch die Außenanlagen erwähnt. Vor dem Turm wurden ein Wendehammer 4 Stellplätze befestigt. Hinter dem Turm noch einmal 2 Stellplätze mit einer Doppelgarage. Eine weitläufige Gartenanlage mit altem Baumbestand wurde gärtnerisch saniert und nutzbar gemacht.